Es gibt sehr viel verschiedene Arten 3D-Bilder oder Filme zu präsentieren, wobei gerade die Entwicklungen im digitalen Sektor ganz neue, preisgünstige aber trotzdem sehr eindrucksvolle Möglichkeiten uns zur Verfügung gestellt hat. Speziell möchte ich hinweisen auf die 3D-Fernseher mit Polarisationsbrillen (z.B. von LG). Sie bieten eine preisgünstige Möglichkeit, 3D-Filme und Shows dem Publikum zu präsentieren. Man benötigt kein Abspielgerät, sondern es reicht ein USB-Stick mit dem gespeicherten Film und ein paar Einstellungen am TV, und schon läuft der 3D-Film im "Dauerlauf". Die cirkularen Polarisationsbrillen sind sehr preisgünstig, da diese in großer Stückzahl für die 3D-Kinos hergestellt werden. Damit habe ich schon auf eine weitere Alternative hingewiesen. Die Einrichtung eines 3D-Kinos. Die Präsentationsfläche (Leinwand) ist wesentlich größer und indem sich der Betrachter in einen speziellen Raum begibt, taucht er sozusagen in die präsentierten Inhalte ein. Wer hat es nicht schon in einem 3D Kino selbst erlebt, dass man praktisch in das Geschehen eintaucht und das Gefühl hat, selber ein Teil davon zu sein. Ich denke, genau das ist in vielen Fällen auch das Idealziel, welches mit einem 3D-Film oder einer 3D-Show erreicht werden soll.

Nach wie vor aktuell ist auch die Anaglyphendarstellung. Vor allem im musealen Bereich, wo die Stereoaufnahmen meist schwarz/weiß sind, bietet sich hier eine sehr kostengünstige Präsentationsart, da jeder normale Computermonitor verwendet werden kann und auch die 3D-Brillen billig sind. Auch großformatige Bilddrucke sind möglich. Zudem ist auch der gleichzeitige Druck in einem Printmedium wie z.B. einem Ausstellungskatalog möglich. Da jedoch meist in CMYK gedruckt wird, ist eine Anpassung des Anaglpyhenbildes unbedingt notwendig, um eine saubere Farbtrennung zwischen Grün und Cyan zu erzielen. Bei der Produktion meines Buchs: "Zeppeline in 3D" habe ich mich intensiv mit dieser Problematik beschäftigt und ich denke, das Ergebnis ist wirklich sehenswert. So ist auch das 3D-Bild ist ein Medium welches seinen ganz eigenen Stellenwert hat. Ein Prospekt mit 3D-Bildern + der entsprechenden 3D-Brille wandert nicht ungesehen in den Papierkorb, sondern wird von potentiellen Kunden intensiver und länger betrachtet als normale Werbedrucke.

Auch traditionelle Stereobetrachter sind nach wie vor eine attraktive Option. Animieren diese doch den Besucher zu entdecken, was sich ihnen darin offenbart. Bereits vor über 100 Jahren gab es das Kaiserpanorama als Angebot für die Bevölkerung, sich ein "Bild" von der Welt zu machen. Rundlaufbetrachter, evtl. sogar in Form eines nachgebauten Kaiserpanoramas sind auch heute noch eine attraktive Möglichkeit, Stereoaufnahmen zu präsentieren. Sehr ansprechend sind einzelne Hängebetrachter, welche mit einer flexiblen Zugfeder an der Decke oder einem Präsentationsgestell befestigt sind. Kinder und Erwachsene können sich diese auf die richtige Augenhöhe hinziehen und müssen so auch selbst aktiv werden. Auf dem Schild, in welchem die Betrachter befestigt sind, können Informationen zum Bild angebracht werden.

Als letzte Möglichkeit der Präsentation möchte ich noch Spiegelbetrachter vorstellen. Ein Auge sieht das eine Bild direkt und das andere wird über einen Spiegel dem zweite Auge zugeführt. Die Betrachtung ist für den Besucher zwar etwas schwieriger, was aber teilweise gerade den "Entdeckergeist" in ihm anregt, da er auch diese Bilder sehen will. Auch Spiegelbetrachter mit 2 oder mehr Spiegel sind möglich. Der Spiegelbetrachter ist das älteste Hilfsmittel für die Betrachtung von Stereobildern und wurde bereits von Sir Charles Wheatstone 1838 in seiner grundlegenden Ausführung über das dreidimensionale Sehen beschrieben und verwendet.

Auch wenn Sie vielleicht bisher keine Erfahrung mit einer 3D-Präsentation haben, möchte ich Sie doch ermutigen, eine solche auch einmal selber zu realisieren. Der Aufwand ist zwar etwas höher, aber der Erfolg ebenfalls ein mehrfacher, da Besucher und Kunden in der Informationsfülle der heutigen Zeit oft übersättigt sind und erst 3D einen "Oh..."-Effekt erzielt, weswegen man sich das Bildmedium genauer anschaut.